Die Steinzeit ist kein Zuckerschlecken. Ein paar falsche Entscheidungen – und schon sitzt mein Stamm ohne Holz, ohne Essen und ohne Hoffnung im Schnee. In Ancient Cities bin ich alles: Stammesführer, Feuerwehrmann und Lebensretter. Hier erinnert mich das Spiel jeden Tag daran: Die Natur ist nicht nett. Und auch nicht fair. Doch genau das fasziniert mich: Ancient Cities ist fordernd, langsam und gnadenlos ehrlich. Entweder plane ich klug, oder mein Stamm erfriert – und ich frage mich: Bin ich wirklich der Anführer, der ich sein will?

Gameplay
Mechaniken und Steuerung
Ich starte mit ein paar Werkzeugen, einer Handvoll hungriger Bewohner – und einer langen Liste potenzieller Fehler. Wer sammelt Holz? Wer jagt? Wer baut das Lager? Ancient Cities lässt mir alle Freiheiten, mir selbst ins Knie zu schießen: Holze ich zu viel, stirbt der Wald. Jage ich zu viel, wandert die Beute ab. Nachhaltigkeit? Kein Bonus, sondern Überlebensgarantie. Dann kommt das Wissenssystem: Meine Leute lernen durch Tun. Holzfäller werden besser durchs Holzfällen. Aber wehe, der letzte Holzfäller stirbt, ohne sein Wissen weiterzugeben – dann baut hier niemand mehr Hütten. Die Steinzeit verzeiht nichts.
Spielablauf
Ancient Cities spielt sich wie eine tickende Uhr. Der Sommer ist zum Vorräte-Sammeln da, der Winter ist die Abrechnung: Habe ich genug Holz? Genug Nahrung? Oder erfriert mein Stamm im Schnee? Jeder Tag ist eine stille, aber nervenaufreibende Herausforderung. Besonders cool: Der Bauprozess. Hütten entstehen Stück für Stück. Jeder Balken, jede Arbeitsstunde zählt – und wenn das Gebäude steht, fühlt es sich wie ein echter Triumph an. Hier klickt nichts einfach fertig.
Fortschritt und Belohnung
Technologiebaum? Fehlanzeige. In Ancient Cities lernt mein Stamm, indem er arbeitet. Jede Hütte, jede neue Fähigkeit entsteht durch Schweiß und Erfahrung – oder gar nicht. Das motiviert, weil jeder Fortschritt ein echtes Stück Arbeit ist.
Schwierigkeit und Balance
Ancient Cities ist so gnadenlos wie die Steinzeit selbst: Jeder Fehler wird bestraft, aber immer fair. Wer klug plant, sieht seine Siedlung wachsen. Wer zu gierig ist, sieht sie erfrieren. Es ist kein Spiel, das schnell mal „durchgezockt“ wird. Es ist langsam, erbarmungslos – und genau deshalb so befriedigend.
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Grafik und Design
Schlicht, aber stimmungsvoll: Die Landschaft sieht aus wie gemalt. Flüsse schlängeln sich durch Täler, Wälder rauschen im Wind, und im Winter wirkt alles grau und erbarmungslos. Der Bau meiner Siedlung passt sich visuell perfekt ein: Pfade entstehen dynamisch, und jedes neue Gebäude fügt sich natürlich in die Umgebung ein. Es ist minimalistisch, aber genau richtig für die Steinzeit.
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Sound und Musik
Die Natur klingt lebendig: Der Wind rauscht, Holz knackt, und irgendwo zirpen Vögel. Es ist beruhigend – solange der Winter noch weit weg ist. Die Musik bleibt dezent und unaufdringlich, unterstützt das langsame Gameplay und vermittelt eine fast meditative Stimmung. Ich mag das.
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Story und Charaktere
Es gibt keine klassische Handlung. Dafür erzählt mein Stamm seine eigene Geschichte. Wer überlebt? Wer stirbt? Wer wird zum Wissenshüter? Jeder Erfolg und jede Krise wird zu einem Kapitel, das ich selbst geschrieben habe.
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Fazit
Ancient Cities ist nicht das Spiel für zwischendurch. Wer schnelle Erfolgserlebnisse sucht, wird hier genauso scheitern wie sein Stamm im Winter. Langsam, methodisch und unbarmherzig – aber gerade das macht es so faszinierend. Die Steinzeit fordert Respekt: Wer bereit ist, sich durch die Mechaniken zu beißen, bekommt eines der realistischsten Aufbauspiele seit Banished.
Stärken
- Tiefgehendes Ressourcenmanagement, das Fehler nicht verzeiht
- Atmosphärische, dynamische Spielwelt
- Langsames, aber belohnendes Gameplay
Schwächen
- Hohe Einstiegshürde: Hier ist die Lernkurve ein Mammut.
Wertung
Für Fans von Banished oder Dawn of Man, die ein realistisch forderndes Steinzeit-Erlebnis suchen – und den Nerv haben, es durchzuhalten.