Indiana Jones und der Grosse Kreis

Hut auf, Peitsche raus – das Abenteuer ruft!

Genre: Action-Adventure
Plattformen: PC, Xbox Series X/S
Entwickler: MachineGames
Release: 9. Dezember 2024
Artikel veröffentlicht: 18.12.2024

Indiana Jones, der wohl bekannteste Archäologe der Popkultur, hat eine Mission: Das Erbe von Tomb Raider, Uncharted und anderen Genregrößen zurückzuerobern. Indiana Jones und der Große Kreis will kein Spiel sein, das einfach nur mit Nostalgie winkt, sondern ein echtes Abenteuer bieten. Ein Abenteuer, bei dem ich mit zittrigen Händen an Vorsprüngen hänge, in unterirdischen Katakomben nach Luft schnappe und im Sekundentakt Nazis vermöble. Aber wie viel von diesem klassischen Indy-Zauber ist wirklich drin? Mein Test klärt’s.

Cover

Gameplay: Von Peitschenhieben und klugen Köpfen

Mechaniken und Steuerung

MachineGames weiß, wie man Action in Szene setzt. Wer Wolfenstein gespielt hat, wird sich hier sofort zu Hause fühlen: Die Kämpfe sind schnell, wuchtig und oft chaotisch. Doch Indiana Jones und der Große Kreis ist nicht einfach nur ein Shooter – Indy kämpft lieber mit Hirn als mit roher Gewalt. Die Peitsche ist dabei das zentrale Werkzeug: Ich nutze sie, um Gegner zu entwaffnen, über Abgründe zu schwingen oder Objekte in der Umgebung zu manipulieren. Es ist ein überraschend vielseitiges Feature, das cleveres Gameplay ermöglicht. Kombiniert mit der Möglichkeit, Fallen zu nutzen oder Feinde leise auszuschalten, wird jeder Kampf zu einem kleinen Puzzle. Die Steuerung ist präzise, aber nicht perfekt. Gelegentlich bleibt Indy an Kanten hängen oder die Kamera zeigt sich zickig, was vor allem bei hektischen Sprungeinlagen nervt. Trotzdem: Wenn ich im richtigen Flow bin, fühlt es sich verdammt gut an.

Spielablauf

Das Herzstück des Spiels sind die abwechslungsreichen Level, die mich quer über den Globus führen. Vom schneebedeckten Himalaya bis zu den Ruinen Ägyptens – jedes Gebiet fühlt sich anders an. Dabei wechselt das Spiel geschickt zwischen Rätseln, Erkundung und Kämpfen. Die Rätsel? Klassisch Indiana Jones. Drehen, schieben, kombinieren – hier knacke ich uralte Mechanismen, entziffere Inschriften und suche versteckte Hebel. Zugegeben, sie fordern selten mein gesamtes Denkvermögen, aber sie sorgen für das richtige Abenteuergefühl. Die Erkundung ist ein echtes Highlight. Die Welt steckt voller Details und Geheimnisse, die belohnt werden wollen: versteckte Artefakte, optionale Rätsel und kleine Geschichten, die mir das Gefühl geben, wirklich ein Archäologe zu sein.

Gameplay Screenshot

Grafik und Design: Ein Film zum Mitspielen

Die Umgebungen in Indiana Jones und der Große Kreis sind atemberaubend. Ob ich durch nebelige Dschungel laufe oder das Licht durch ein zerfallenes Gewölbe fällt – die Welt sieht aus wie ein lebendig gewordenes Abenteuer. MachineGames liefert mit der id-Tech-Engine beeindruckende Bilder, von detaillierten Texturen bis zu grandiosen Lichteffekten. Kleine Schwächen gibt’s dennoch: Manche Animationen wirken steif, und in actionreichen Szenen leistet sich die Engine gelegentlich Ruckler. Doch das fällt kaum ins Gewicht, wenn ich in einer Höhle stehe, die so verdammt gut aussieht, dass ich sie eigentlich sofort abpausen will.

Gameplay Screenshot

Sound und Musik: Ein Echo der Kinoleinwand

Die Musik? Indiana Jones pur. Der ikonische Soundtrack schwillt an, wenn ich einen Schatz finde, und donnert los, wenn alles um mich herum einstürzt. Die neuen Stücke passen perfekt ins Abenteuer und bringen genau die richtige Prise Kino-Feeling. Auch die Soundeffekte sind erste Klasse. Von knackenden Peitschenhieben über hallende Schritte in verlassenen Tempeln bis zu einstürzenden Steinsäulen – Indiana Jones und der Große Kreis klingt so gut, wie es aussieht. Die deutsche Vertonung überzeugt ebenfalls, auch wenn die Sprecher nicht immer den Charme des Originals treffen. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaltet auf die englische Tonspur.

Gameplay Screenshot

Story und Charaktere: Ein klassisches Indy-Abenteuer

Die Story spielt 1937, zwischen den Filmen Jäger des verlorenen Schatzes und Der letzte Kreuzzug. Indy jagt dem „Großen Kreis“ hinterher – einer mythischen Verbindung zwischen uralten Bauwerken, die quer über die Erde verläuft. Natürlich sind auch die Nazis wieder mit von der Partie, angeführt vom charismatischen Schurken Emmerich Voss, der von einem überraschend überzeugenden Schauspieler dargestellt wird. Die Geschichte ist vorhersehbar, aber charmant erzählt. Sie lebt vor allem von Indiana Jones selbst: Indy ist zynisch, schlagfertig und genau so, wie ich ihn kenne. Seine lockeren Sprüche in den unpassendsten Momenten treffen immer ins Schwarze und erinnern mich daran, warum ich diesen Hut-tragenden Archäologen so liebe.

Gameplay Screenshot

Fazit: Mehr Abenteuer geht kaum

Indiana Jones und der Große Kreis ist ein echtes Indiana-Jones-Spiel. Es hat die richtigen Zutaten: packende Action, clevere Rätsel, exotische Schauplätze und einen Helden, der mit Hut und Peitsche in jede Falle rennt – und trotzdem als Sieger hervorgeht. Klar, die Steuerung stolpert gelegentlich, und die Rätsel könnten kniffliger sein, aber das stört mich kaum. Denn am Ende des Tages habe ich genau das bekommen, was ich wollte: Ein Abenteuer, das genauso gut als vierter Indiana-Jones-Film durchgehen könnte.

Stärken

Schwächen

Wertung

Indiana Jones und der Große Kreis ist ein Abenteuer, wie es sein muss: wild, spannend und voller klassischem Indy-Charme.

★★★★☆